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Anfangs 19. Jahrhundert bis Jahr 2000

1800 - 2000
Buch Oberdorf
Geschichtlicher Auszug aus dem Buch Oberdorf

Jahr 1800
Der Öler und Zimmermann Peter Adam richtet an die helvetische Behörden das Gesuch um den Bau einer Mühle (die alte Mühle hat vermutlich vor längerer Zeit schon den Betrieb eingestellt). Nach langem Hin und Her erhält er die Bewilligung und beginnt 1803 zu mahlen. Während mehr als anderthalb Jahrhunderten erfüllt sie in der Hand derselben Familie ihren Dienst als Kundenmühle. 1933 wird sie vom Wasserrad auf den Turbinenbetrieb umgebaut. Anfangs der 1960er Jahre hört sie auf, als Kundenmühle zu mahlen und dient noch eine Zeitlang dem Eigenbedarf.

Jahr 1809
Ein kleiner Post- und Hotelbetrieb entsteht auf dem Weissenstein.

Jahr 1810
Viele Schweizer müssen in der napoleonischen Armee mitkämpfen. Johann Hunkeler von Oberdorf verpflichtet sich, für neun Neutaler "nebst einem Trunk Wein" in französische Dienste zu treten.

Jahr 1813
Alliierte Truppen (Österreicher und Russen) durchziehen von Osten her die Schweiz. Ende Dezember muss Oberdorf unter drei Malen 2853 Österreicher mit 698 Pferden aufnehmen und verköstigen.

Jahr 1815
Kriegsende und Beginn der Restaurationszeit

Jahr 1827/28
Dr. Johann Kottmann ist von der Heilwirkung von Molkenkuren überzeugt. Seinem Einfluss ist es zuzuschreiben, dass das Kurahsu Weissenstein gebaut wird.

Jahr 1830
Im Winkel beginnt der Messerschmied Adam seine Tätigkeit. Die Messerschmiede arbeitet bis um 1890.

Jahr 1842 - 1843
Das Schulhaus (heute Gemeindehaus) wird nach den Plänen des Oberdörfer Franziskanerpaters Bonaventura Zweili gebaut (Kosten Fr. 10'263.00)

Jahr 1848
Die Oberdörfer Stimmbürger nehmen die neue Bundesverfassung ohne grosse Begeisterung an: von 152 gehen nur 75 zur Urne. Immerhin 72 stimmen ja.

Jahr 1874
Mit wahrem Enthusiasmus wird hingegen die revidierte Bundesverfassung befürwortet. Von immer noch 152 Berechtigten stimmen 145 ab, 138 legen ein Ja ein.

Beginn der Ausbeutung des Steinbruchs oberhalb des Weberhüslis.

Jahr 1875
Eine Revision der Kantonsverfassung schafft formell die Möglichkeit der Trennung von Einwohner-, Bürger- und Kirchgemeinde. 1877 und 1900 lehnen es die Oberdörfer ab, einen eigenen Bürgergemeinderat zu bilden.

Jahr 1881
Jos. Adam eröffnet das anstelle eines alten Bauernhauses neu errichtete "Kurhaus Bellevue" mit 18 Schlafzimmern und Badeeinrichtung. 1918 - 1926 wird vorübergehend als Kinderheim und Arbeitslehrerinnenseminar verwendet. Kaum ist der Gastbetrieb wieder eröffnet, fällt es 1929 einem Brand zum Opfer. Nach dem Wiederaufbau geht der Gastbetrieb weiter, bis 1950 die leberbergischen Bürgergemeinden das Haus verkaufen und umbauen. Von 1953 an dient es als Altersheim.

Jahr 1892
Ein täglicher Pferdepostkurs von Solothurn über Langendorf nach Oberdorf wird eingeführt.

Jahr 1903 - 1908
Die Solothurn-Münster-Bahn wird gebaut. Der Tunnelbau bringt viel Leben ins Dorf. Ein Barackenlager mit verschiedenen Pinten entsteht. Für die vielen Italienerkinder muss eine eigene Schule geführt werden. Im Jahre 1932 wird die Linie elektrifiziert.

Jahr 1903
Es erfolgt die endgültige Trennung in Einwohner- und Bürgergemeinde.

Jahr 1910
Eine dritte Schule entsteht.

Jahr 1945
Die Schlossfabrik Amiet entsteht (vorher war an dieser Stelle eine Weberei/Spinnerei, die einem Grossbrand zum Opfer fiel)

Jahr 1950
Die Bezirksschule Langendorf/Oberdorf wird gegründet. Der Schulort ist Langendorf.

Im Zusammenhang mit einem grossen Umbau des "Kurhauses Weissenstein" (1950 - 1952) wird die alte Sesselbahn gebaut und am 29. Dezember 1950 dem Verkehr übergeben.

Im Hinblick auf den zu erwartenden grossen Zufahrtsverkehr muss die Dorfstrasse bis zum Bahnhof verbreitert werden. Fünf Liegenschaften fallen dem Strassenbau zum Opfer.

Jahr 1953
Die Schaffung einer vierten Schule macht einen weiteren Ausbau des Schulhauses nötig.

Jahr 1968/69
Ein Kindergartengebäude entsteht.

Jahr 1971 - 73
Das Bedürfnis nach einer neuen Turnhalle gibt den Anstoss zum Bau einer grossen Schulanlage (Turnhalle mit Schwimmbad). Das Schulhaus selber wurde am 31. März 1973 bezogen und am 29. September 1973 eingeweiht. Das alte Schulhaus wird zum Gemeindehaus umgebaut. Die neugeschaffene Gemeindekanzlei und die Raiffeisenkasse beziehen darin ihre Büros.

Die Weissensteinstrasse wird begradigt, stark verbreitert und mit einem Trottoir versehen. Weitere Liegenschaften verschwinden.

Jahr 1974
Die Musikschule Oberdorf wird gegründet. Das Kursangebot findet Anklang.

Jahr 1987
Wegen wachsender Kinderzahlen wird im Gemeindehaus ein zweiter Kindergarten provisorisch eingerichtet. 1990 erweist sich ein Neubau als notwendig.

Jahr 1994
Verursacht durch eine zu heisse Pfanne mit Wachs brennt am 22. März der ältere Kindergarten an der Rüttenenstrasse vollständig nieder. Bereits im Oktober kann der Neubau wieder bezogen werden.

Jahr 1996
Die Führung von sechs Klassen, macht den Bau eines Pavillons westlich des Schulhauses nötig. In Langendorf wird die Kooperative Oberstufe Langendorf/Oberdorf/KOS eingeführt.